Prinzip
Anwendung
Konfiguration
Verbindungsaufbau
Standards
Ähnlich wie bei einem GSM-Mobilfunknetz kann man auch bei DECT die Reichweite einer Basisstation vergrößern, indem man einen Repeater (Relais) installiert, der die Signale der Basisstation empfängt und weiter aussendet. Diese Repeater werden auch als Wireless Relay Station (WRS) bezeichnet.
Durch die Verwendung von Frequency Division Duplex (FDD), also getrennter Frequenzbänder für Uplink und Downlink, müssen in einem GSM-Repeater zwei Antennen, zwei Empfänger und zwei Sender installiert werden. Die Aufbereitung des Signals erfolgt durch einen analogen Verstärker. Das Ausgangssignal benutzt den selben Frequenzkanal und den selben Zeitschlitz wie das Eingangssignal, weshalb auf hohe Antennenentkopplung zu achten ist.
Im Gegensatz hierzu benutzt DECT für die Trennung von Uplink und Downlink unterschiedliche Zeitschlitze im selben Frequenzband. Dadurch reduziert sich der Aufwand auf eine Antenne, einen Empfänger und einen Sender. Zusätzlicher Aufwand muss jedoch bei der Signalverarbeitung geleistet werden, weil das Eingangssignal komplett decodiert werden und auf einem anderen Zeitschlitz wieder ausgestrahlt werden muss.
Gegenüber einem GSM-Repeater hat eine WRS also wesentlich einfachere Hardware. Die aufwändigere Software steigert die Kosten nicht wesentlich, so dass DECT-Repeater preisgünstig auch für den Privatgebrauch erhältlich sind.
Eine WRS simuliert ein RFP, ohne dass sie an das Festnetz angeschlossen ist. Das ermöglicht die Erweiterung des Versorgungsbereichs, wenn nur ein einziger Festnetzanschluss zur Verfügung steht (z.B. in Privathaushalten), oder wenn ein Kabelanschluss aus technischen Gründen nicht möglich ist.
Der einzige Anschluss, den eine WRS benötigt, ist die Energieversorgung, und selbst die kann evtl. durch Solarzellen erfolgen.
Logisch gesehen schaltet eine WRS zwei Funkverbindungen zusammen, die auf unterschiedlichen Zeitschlitzen bestehen. Dem RFP erscheint die WRS als PP, während sie in Richtung PP als RFP agiert.
Eine Frequenzplanung ist für DECT-Repeater natürlich nicht notwendig, aber die WRS muss entsprechend der Kennung der Basisstation konfiguriert werden. Einerseits muss die WRS sich beim RFP einbuchen, andererseits muss sie eine RFPI ähnlich der des RFP ausstrahlen, so dass sich PPs entweder beim RFP oder bei der WRS einbuchen können.
Es entstehen also zwei logische Zellen mit unterschiedlicher, aber ähnlicher Kennung. Für das PP sind also auch Handover zwischen RFP und WRS möglich.
Meldet ein PP einer WRS einen Verbindungswunsch, antwortet diese sofort mit einem WAIT-Kommando in Richtung PP, bevor sie den Verbindungswunsch an das RFP weitergibt. Erst, wenn die Verbindung RFP-WRS steht, wird die Verbindung WRS-PP aufgebaut.
Durch die Vermittlung der WRS wird also die Verbindung RFP-PP in zwei Teilstrecken RFP-WRS und WRS-PP geteilt. Jede dieser Teilstrecken wird separat aufgebaut, gehalten und abgebaut. Wird eine einzelne Teilstrecke gestört, kann sie durch einen Intracell-Handover auf einen anderen Zeitschlitz gelegt werden, ohne dass die andere Teilstrecke beeinträchtigt wird.
Durch diese Kaskadierung der Signalisierung erhöht sich also die Trägheit des Systems. Auch durch die Umsetzung der Verbindungen auf andere Zeitschlitze erhöht sich der round trip delay um eine Rahmenlänge (10 ms). Diese Verzögerungen stellen meist kein Problem dar, sollten jedoch bedacht werden, wenn mehrere Repeater in Serie geschaltet werden und zeitkritische Anwendungen benutzt werden.
DECT-Repeater werden in ETS 300 700 definiert. Hinweise zur Anwendung finden sich in ETR 246.
Letzter Update: 4. August 2002
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