Montag, 17. April 2000: Besichtigung des Kilimanjaro Christian Medical Centre und der Mama Clementina Foundation

Dieser Tag verlief völlig anders als geplant, aber keiner wird sich darüber beschweren.

Wir beschließen, in Gruppen in die Stadt zu gehen. Während sich einige einen ersten Eindruck von den Einkaufsmöglichkeiten machen, gehen andere zum KLM-Büro, um den Rückflug bestätigen zu lassen. Wie sich herausstellt, ist das keine schlechte Idee, denn einige Plätze waren falsch reserviert.

Auf dem Rückweg gibt es einen Höflichkeitsbesuch beim Bischof von Arusha. Zwischen ihm und Pfarrer Hermann entwickelt sich eine interessante theologische Diskussion. Als die Sekretärin Getränke bringt, spricht sie darüber ein Dankgebet. Wo gibt es so etwas bei uns?

Eigentlich war danach ein Ausflug nach Moshi geplant. Günter und Christa Andrae wollten wir bei einem ihrer Bekannten absetzen. Da dieser Bekannte eine interessante medizinische Entwicklung gemacht habe, könne er uns ja etwas darüber berichten, ehe wir weiterfahren. Gut, das interessiert uns.

Im Lauf der folgenden Stunden spricht keiner mehr davon, daß wir eigentlich einen Ausflug nach Moshi machen wollten. Was uns Herr Georg Kamm erzählt und zeigt, ist so interessant und beeindruckend, daß niemand mehr an einen Stadtbummel denkt.

Herr Kamm ist gelernter Schreiner, machte noch eine Ausbildung als Anästhesist, bevor er in den 60er Jahren als Missionar nach Tansania ging, wo er Familie Andrae kennenlernte. Einige Jahre später heiratete er eine Einheimische (die später Parlamentsabgeordnete wurde) und blieb im Lande. Seither hat er viel aufgebaut: vor allem das Kilimanjaro Christian Medical Centre, in dem Medikamente hergestellt werden, und das Berufschulzentrum Mama Clementina Foundation.

Herr Kamm ist inzwischen international bekannt, ein kompetenter Experte des Gesundheitswesens in Afrika und ein gefragter Redner auf Konferenzen und Tagungen. Es war Glück für uns, daß er gerade in Moshi war, denn kurz davor war er noch im Kongo, und kurz danach sollte er nach Äthiopien reisen.

Die Beschreibungen des Kilimanjaro Christian Medical Centre und des Berufschulzentrums Mama Clementina Foundation befinden sich auf eigenen Seiten.

Inzwischen ist es spät geworden, von einem Stadtbummel in Moshi spricht keiner mehr. Was wir hier in kurzer Zeit über praktische Entwicklungshilfe gelernt haben, übersteigt unsere Erwartungen bei Weitem. Uns wird klar, daß auf dieser Arbeit Segen liegt.

Auf der Rückfahrt nach Arusha verziehen sich die Wolken etwas, und wir können den Mawenzi bewundern, einen der beiden Gipfel des Kilimanjaro.

Wir fahren direkt zum Abendessen. Wir hatten uns für eine Pizzeria entschieden, in der abends Livemusik geboten wird. Es ist eine wunderschöne Atmosphäre in diesem Restaurant, aber die Preise sind europäisch. Als wir bezahlen, liegt der Gegenwert von mehreren Monatsgehältern eines Pfarrers auf dem Tisch.

Dienstag, 18. April 2000: Auf dem Markt in Arusha, Rückflug

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