DECT-Identifikation (Fixed Part)

Access Rights Identity (ARI)
Radio Fixed Part Identity (RFPI)
PARI, SARI und TARI

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Damit ein PP Zugang zu einem DECT-Netz erhalten kann, müssen alle Basisstation ihre Identifikation ausstrahlen. Diese besteht aus einem globalen Teil, der den Dienstanbieter kennzeichnet (Access Right Identity, ARI) und einem lokalen Teil, der die Nummer der Basisstation innerhalb eines Verbundes angibt (Radio Fixed Part Number, RFN).

Das PP empfängt und decodiert die ARI, und vergleicht sie mit einem Portable Access Right Key (PARK), der im PP oder im DECT Authentication Module (DAM) abgelegt ist. Stimmen die wesentlichen Teile von ARI und PARK überein, kann sich das PP auf dieses FP einbuchen, und auf Paging-Nachrichten warten, oder einen Rufaufbau einleiten.

Alle hier erwähnten Identifikationen werden in EN 300 175-6 spezifiziert.


Access Rights Identity

Die Access Right Identity (ARI) teilt sich in Access Right Class (ARC) und Access Right Details (ARD) auf.

Es gibt fünf verschiedene Access Right Identity Classes (ARCs), die mit den Buchstaben A bis E gekennzeichnet werden, und die den Netztyp angeben. Da die ARC mit 3 Bit codiert wird, sind bis zu 8 Klassen möglich.

Weiterhin gibt es 8 verschiedene Nutzertypen, (Portable User Type PUT) von denen nur bestimmte für eine bestimmte Access Right Class gelten

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Access Rights Identity Class A

Diese Zugangsklasse dient für kleine DECT-Netze von 1 bis 7 Basisstationen, z.B. also die typischen Schnurlos-Telefon-Anlagen im Privatbereich. Die ARI ist welweit eindeutig, hat 36 Bit und besteht aus:

Die folgenden Benutzertypen sind erlaubt.

In Einzellen-Netzen muss RPN=0 sein, was den PPs anzeigt, dass kein Handover zu einer anderen Zelle möglich ist. Wird ein Repeater zugefügt, muss das RFP eine RPN im Bereich von 1 bis 7 erhalten, weil sonst ein Handover zum Repeater nicht möglich ist.

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Access Rights Identity Class B

Die Klasse B wird bei grölig;eren Netzen von mehr als 7 Basisstationen (bis zu 255 je FPC) verwendet, wie sie z.B. auf Firmengeländen verwendet werden. Die ARI hat 31 Bit und besteht aus:

Die folgenden Benutzertypen sind erlaubt.

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Access Rights Identity Class C

Die Klasse C wird für öffentliche Netze verwendet. Die ARI hat 31 Bit und besteht aus:

Die folgenden Benutzertypen sind erlaubt.

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Access Rights Identity Class D

Die Klasse D ist reserviert für eine DECT-Erweiterung eines existierenden GSM- oder UMTS-Netzes. Dabei muss das PP nicht notwendigerweise beide Mobilfunkstandards beherrschen, denn auch über DECT lässt sich der Zugang zum MSC bewerkstelligen. Die ARI hat 31 Bit und besteht aus:

Erlaubt ist nur eine Nutzerklasse:

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Access Rights Identity Class E

Die Klasse E gilt für Direktkommunikationen zwischen zwei PPs ohne Vermittlung eines PPs. Die ARI hat 31 Bit und besteht aus:

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Radio Fixed Part Identity (RFPI)

Die Feststation identifiziert sich durch die Radio Fixed Part Identity (RFPI), die 40 Bit lang ist:

Der Kenner E besteht nur aus 1 Bit und gibt an, ob SARIs (Secondary Access Right Identities) vorhanden sind (0 = nein, 1 = ja)

Je nach ARC (Klasse A bis E) ist die ARI 31 bis 36 Bit lang, so dass für die RPN 3 Bit (Klasse A) bis 8 Bit verbleiben. Das ist auch logisch, denn in Klasse A gibt es maximal 7 FPs, in den anderen Klassen maximal 255 FPs je FPC.

In den Klassen C und D gibt das letzte Bit der RPN an, ob es sich um Einzellen- oder Mehrzellen-RFPIs handelt. Ein Wert von 0 gibt an, dass keine weiteren Zellen existieren, so dass Handovers nicht möglich sind, ein Wert von 1 weist auf Nachbarzellen hin.

In der Klasse E (direkte PP-PP-Kommunikation) werden die RFPI von den PPs ausgestrahlt. Hierbei gilt die 8-Bit-RPN als BCD-codierte PP-Nummer im Bereich von 01 bis 99.

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PARI, SARI und TARI

Ein FP kann auch durchaus mehrere ARIs haben, z.B. um Benutzer eines anderen Betreibers aufgrund eines Roaming-Abkommens ebenfalls Zugang zu gewähren, oder um unterschiedlichen Benutzern unterschiedliche Dienste anzubieten.

Die ARI, die am häufigsten ausgestrahlt wird (auf dem NT-Kanal, mindestens ein Mal pro Multiframe, also 160 ms), und die einen Teil der RFPI bildet, ist die Primary Access Right Identity (PARI). Sie steht einem PP am schnellsten zur Verfügung. Für jedes RFP kann es nur eine einzige PARI geben.

Weitere ARIs sind die Secondary Access Right Identities (SARIs), die etwas seltener auf dem QT-Kanal ausgestrahlt werden. Die Existenz von SARIs wird durch ein E-Flag in der RFPI signalisiert. Trifft ein PP auf eine PARI, die den Zugang verweigert, kann das PP noch die SARIs auslesen, um über diesen Weg einen Zugang zum Netz zu bekommen.

Außer der PARI und den SARIs kann ein FP auch noch Tertiary ARIs (TARIs) haben, die eine noch geringere Priorität haben, und nicht automatisch ausgestrahlt, sondern nur auf Anfrage bekannt gegeben werden. Ermöglicht der PARK des PP weder über die PARI noch über eine SARI den Zugang zum Netz, kann es die Liste der TARIs anfordern, sofern deren Existenz während der Sendung der SARI-Liste angezeigt wird. Passt eine der TARIs, erhält das PP somit den Zugang zum Netz.

Dabei ist zu beachten, dass sich die Prioritäten von PARI, SARI und TARI nur auf das Ausstrahlen durch das FP bezieht. Passt ein PARK eines PP auf eine ARI, ist es egal, ob dieses die PARI war, oder eine SARI oder TARI.

Durch dieses System von primärer, sekundären und tertiären Zugangsrechten ist es dem Netzbetreiber möglich, flexibel die Zugangsvoraussetzungen zu seinem Netz zu steuern, ohne dass die PPs einzeln den FPs bekannt sein müssen, oder ohne dass PPs umprogrammiert werden müssen.

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Letzter Update: 4. Januar 2003 (kleinere Korrekturen: 21. Dezember 2009)
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