Donnerstag, 13. April 2000: Flug nach Arusha

Flugtag! Einigen von uns war es schon suspekt, daß wir mit drei kleinen Buschflugzeugen von hier abreisen. Immerhin haben die Leute hier dafür gesorgt, daß die alte Rollbahn instandgesetzt wurde, so daß wir nicht noch einmal nach Manyoni müssen, wie ursprünglich geplant, sondern von Kilimatinde aus starten können.

Flugzeuge in Kilimatinde! Das ist natürlich eine Attraktion, für die es wieder einmal schulfrei gibt. Alle sind am "Flugplatz". Eigentlich hätte ein Flugzeug sehr früh, und zwei etwas später fliegen sollen, dann tauchten aber doch gleich zwei Flugzeuge auf, was kurzfristig für Verwirrung und ungewohntes Chaos sorgte.

Ein Fahrer raste sofort von der Rollbahn zurück zum Gästehaus, um Bescheid zu geben. In der Hektik fiel im nicht auf, daß er eigentlich die Leute hätte zurücknehmen können, die er bereits zum Rollfeld gebracht hatte. Die waren nämlich nur zum Fotografieren dort, weil sie eigentlich erst für den zweiten Flug vorgesehen waren. Jetzt sahen sie den Fahrer in Richtung Gästehaus fortbrausen und machten sich notgedrungen zu Fuß auf den Rückweg, um ihr Gepäck zu holen, was sie natürlich nicht mitgenommen hatten.

Es folgte noch einiges an Verwirrungen, und die Sprachschwierigkeiten beiderseits taten ein Übriges. Doch alle Hektik und Panik war unnötig, denn die Piloten bringen die notwendige Ruhe mit.

Das Rollfeld in Kilimatinde wird wieder benutzt

Wirklich problematisch hätte dagegen der dritte Flug werden können, denn der Pilot hat beim Wenden wohl mit dem Leitwerk einen Busch gestreift, ohne es zu merken. Beim Landeanflug auf Dodoma hören wir, wie er per Funk einen Mechaniker aufs Vorfeld beordert, weil er Probleme mit dem Höhenruder habe.

Als wir glücklich ausgestiegen sind, sehen wir den Grund für diese Probleme: ein riesiger Zweig hatte sich ins Ruder festgeklemmt und die Bewegungen gehemmt. Ja, die Maschine habe steifer als sonst reagiert, meint der Pilot. Noch einmal Glück gehabt!

Eingeklemmter Busch im Höhenruder

Eingeklemmter Busch im Höhenruder

Während Pfarrer Hermann, Karl-Friedrich und Rose Schäffer, Helga Horrer und Ngalya mit einem kleinen Flugzeug voraus fliegen, kommen wir anderen in einer "größeren" Maschine nach. An einem Vormittag überwinden wir eine Strecke, für die Samuel und Furaha einen ganzen Tag gebraucht haben.

Am Flugplatz in Arusha treffen wir uns alle wieder. Alle haben den Flug bzw. die Fahrt gut überstanden, aber es gibt trotzdem ein Problem: die Fahrer haben unser Gepäck noch in ihrer Unterkunft untergestellt, dabei wollten wir eigentlich gleich weiter fahren.

Aufgrund eines Mißverständnisses fahren dann sowohl Furaha als auch Samuel im Pickup zu ihrem Hotel zurück. Wir könnten hier warten, bis sie wieder kommen, aber das ist auch nicht besonders praktisch. Wir beschließen, uns noch einmal zu trennen.

Pfarrer Hermann und Ngalya warten am Flugplatz auf die Rückkehr der Fahrer. Die anderen fahren im Land Cruiser voraus, im Hotel Manyara wollen wir uns treffen.

Pfarrer Würschum fährt zuerst, er weiß, wohin es geht, später übernehme ich das Steuer. Als wir von der Teerstraße auf die Naturstraße wechseln, rüttelt das die Mitfahrer ziemlich durch.

Das Hotel am Lake Manyara liegt traumhaft schön, und wir beschließen, dort ein Mittagessen einzunehmen. Hier im Norden werden wir unser Geld schnell los. Tatsächlich kommen die anderen bald nach. Ab jetzt bleiben wir zusammen.

Es dauert noch einige Stunden, bis wir an unserem Etappenziel in Karatu sind. Es ist eine herrlich grüne Landschaft hier. Offenbar regnet es hier genug. Samuel und Furaha gönnen sich abends den Luxus, die Autos mit dem Schlauch abzuspritzen. In Kilimatinde wäre das undenkbar.

Wir dagegen gönnen uns den Luxus, unter fließendem Wasser zu duschen. Auch das war in Kilimatinde undenkbar.

Freitag, 14. April 2000: Im Ngorongorokrater

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