Donnerstag, 6. April 2000: In Kilimatinde

Nach dem Frühstück gehen wir zum Soldatenfriedhof, wo um die Jahrhundertwende die Deutschen beerdigt wurden, die hier meist dem Klima erlegen sind.

Weiter geht der Spaziergang zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man einen herrlichen Blick hinunter ins Rift Valley hat. Unten erkennt man das Dorf Msakwile und die katholische Missionsstation. Am nächsten Montag werden wir beides besuchen.


Blick hinunter ins Rift Valley

Am Horizont sieht man ein riesiges Gewässer, den Surungai-See, der erst vor drei Jahren entstanden ist, als nach heftigen Regenfällen Hochwasser das ganze Land überschwemmt hatte. Das meiste Wasser ist irgendwann abgeflossen, aber dieser See (mit einer geschätzten Länge von 20 Kilometern) ist geblieben.

Am Nachmittag machen wir uns auf zur Bibelschule. Welch ein Empfang: alle Schüler und Lehrer haben sich versammelt, um uns singend zur Schule zu begleiten. Wir dürfen auf den Ehrenplätzen sitzen und bekommen einige musikalische Anspiele vorgeführt. Gut, daß Pfarrer Würschum ständig übersetzt. Musik und Tanz allein ist ja schon wunderbar, aber erst, wenn man den Text versteht, kann man die Darbietungen richtig würdigen.


Herzlicher Empfang in der Bibelschule

Unter den Schülern entdecken wir zwei Mädchen, die 1998 mit in Deutschland waren: Maryam und Shukuru. Die anderen vier Schüler, die damals bei uns waren, haben inzwischen das College verlassen.

Am Ende der Veranstaltung dürfen wir uns an der Tür aufstellen, damit alle uns die Hand geben können, während sie singend aus dem Klassenzimmer gehen. Lächeln und zu jedem "Ahsante sana - Vielen Dank" sagen, das wird mit der Zeit ganz schön anstrengend.

Wir sind schon ziemlich überwältigt, aber auf dem Rückweg steht noch ein Besuch auf dem Programm: die Kirchengemeinde in Kilimatinde möchte uns auch begrüßen. Obwohl das Programm unseretwillen etwas gestrafft wurde, zieht sich der Besuch in die Länge. Es wird dunkel in der Kirche, und natürlich gibt es kein elektrisches Licht. Kein Problem für die Einheimischen: singen kann man immer, natürlich auswendig.

So sitzen wir in der dunklen Kirche (später gibt es zwei Petroleumlampen), essen Ziegenfleisch und Fasnetsküchle und lauschen dem Gesang des Frauenchors. So etwas läßt sich nicht im Reisebüro buchen.

Freitag, 7. April 2000: Bibelarbeiten

Zurück